Ein Hauttumor beim Hund entsteht, wenn das natürliche Zellwachstum aus dem Gleichgewicht gerät. Bestimmte Zellen beginnen sich unkontrolliert zu teilen und verdrängen gesundes Gewebe. Dabei kommt es zu einer Neubildung, medizinisch Neoplasie genannt.
Nicht jeder Hauttumor bedeutet automatisch Krebs. Manche sind gutartig und wachsen langsam, andere sind bösartig und können sich über Blut- oder Lymphwege im Körper ausbreiten.

Rund ein Drittel aller Tumoren beim Hund betreffen die Haus, und etwa 20-40% davon sind bösartig. Das macht deutlich, wie wichtig es ist, Hautveränderungen früh zu erkennen und ernst zu nehmen.

Hauttumoren beim Hund

erkennen, verstehen, handeln

Das wichtigste auf einem Blick

Definition:

Unkontrollierte Zellvermehrung in oder auf der Haut - kann gutartig oder bösartig sein.

Häufigkeit:

Ca. 33% aller Tumoren beim Hund betreffen die Haut, davon 20-40% bösartig.


Warnzeichen:

  • neuer Knoten oder Hautveränderung

  • schnelles Wachstum oder Formänderung

  • Blutung, Nässen, Krustenbildung

  • Juckreiz, Schmerz, Lecken oder Kratzen

  • Allgemeinsymptome wie Appetitverlust, Müdigkeit

Häufige Tumorarten:

Bösartig:

  • Mastzelltumor

  • Plattenepithelkarzinom

  • Melanom

  • Fibrosarkom

  • Hämangioperizytom

  • kutanes Lymphom

Gutartig:

  • Papillim

  • Lipom

  • Talgdrüsenadenom

  • Histiozytom

  • Basaltumor

Wann zum Tierarzt?

  • Sofort, wenn blutend, nässend, schnell wachsend oder mit Allgemeinsymptomen

  • Zeitnah, wenn Hautveränderung länger als 1 Woche besteht

Diagnose:

  • Laboruntersuchung zur Bestimmung der Tumorart

  • ggf. Röntgen/Ultraschall/CT bei bösartigen Befunden

Ganzheitliche Unterstützung:

  • angepasste Ernährung

  • pflanzliche und mykotherapeutische Begleitung

  • Stärkung des Immunsystems

  • Stressreduktion


Kontrolliere die Haut deines Hundes regelmäßig. Besonders beim Bürsten und streicheln. Früherkennung kann Leben retten.

Häufige Hauttumoren beim Hund

Bösartige Tumoren (maligne)

  • Mastzelltumor

    • Variabel im Aussehen, oft aggressiv. Kann Juckreiz, allergische Reaktionen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen.

  • Plattenepithelkarzinom

    • Häufig an Zehen, Nasenspiegel oder schlecht heilenden Wunden

  • Bösartiges Melanom

    • Besonders heimtückisch, da es oft schnell metastasiert

  • Fibrosarkom & Hämangioperizytom

    • Weichteilsarkome mit infiltrativem Wachstum

  • Kutanes Lymphom

    • Beginnt oft unauffällig mit Hautrötungen oder Schuppung, später Knotenbildung


Gutartige Tumoren

  • Papillom

    • bei jungen Hunden oft virusbedingt, bei älteren meist einzeln

  • Lipome

    • weiche, verschiebliche Fettgewebstumoren

  • Talgdrüsenadenome

    • kleine, feste Knoten nahe der Hautoberfläche

  • Histiozytom

    • häufig bei jungen Hunden, oft selbstlimitieren

  • Basalzelltumoren

    • vor allem bei Cocker Spaniels und Pudeln

Ursachen - ein Zusammenspiel vieler Faktoren

Eine Krebsentstehung ist nie auf einen einzelnen Auslöser zurückzuführen. Genetische Veranlagung, Alterungsprozesse und Störungen in der Zellkommunikation spielen ebenso eine Rolle wie das Immunsystem, das entartete Zellen normalerweise erkennt und entfernt.

Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, chemische Schadstoffe oder chronische Entzündungen können das Risiko zusätzlich erhöhen. Auch eine langanhaltende Belastung des Stoffwechseln, etwa durch unausgewogene Ernährung, dauerhaften Stress oder wiederkehrende Hautprobleme, können das Gewebe anfälliger machen.

Symptome - worauf du achten solltest

Viele Hauttumoren zeigen sich als Knoten, Knubbel oder Warzen, andere beginnen als unscheinbare Rötung oder schlecht heilende Wunde.
Regelmäßige Hautkontrollen sind entscheiden, besonders an versteckten Stellen wie zwischen den Zehen, in der Leiste, unter dem Kiefer, an den Genitalien und im Maul.

Achtung bei:

  • schnellem Wachstum oder Formänderung

  • Blutungen oder Nässen

  • begleitendem Juckreiz oder Schmerz

  • allgemeiner Abgeschlagenheit

Ganzheitliche Begleitung - medizinisch und naturheilkundlich

Die schulmedizinische Diagnose und Behandlung sind die Basis.
Parallel kann eine naturheilkundliche Unterstützung helfen, das Immunsystem zu stabilisieren, Entzündungen zu regulieren und die Hautgesundheit zu fördern

  • Angepasste Ernährung

    • mit hochwertigen Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren

  • Phytotherapie

    • zur Unterstützung der Hautregeneration

  • Mykotherapie

    • mit immunmodulierenden Vitalpilzen

  • Stressreduktion und Förderung

    • der seelischen Balance

Ein Therapieplan sollte individuell an Hund, Tumorart und Gesamtgesundheit angepasst werden, denn kein Hund ist wie der andere.

Die Rolle der TCVM bei Hauttumoren

Die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin (TCVM) bietet eine wertvolle Ergänzung in der ganzheitlichen Tumorbegleitung.
Nach TCVM wird Hautkrebs nicht nur als lokales Problem betrachtet, sondern als Ausdruck einer tieferen Disharmonie im Organismus.
Häufig verbunden mit einer Kombination aus "Hitze-Toxinen", Qi- und Blut-Stagnation sowie einer Schwäche des Wei-Qi (Abwehrenergie)

Therapeutische Ansätze aus der TCVM

  • Akupunktur

    • zur Förderung der Durchblutung, Schmerzlinderung und Harmonisierung des Energieflusses

  • Kräutertherapie

    • Einsatz spezifischer Rezepturen zur Ausleitung von Hitze und Toxinen, Unterstützung der Immunabwehr und Verbesserung der Hautregeneration

  • Ernährung nach den 5 Elementen

    • Auswahl von Lebensmitteln, die den Organismus kühlen, entgiften und das Immunsystem stärken. Individuell angepasst an Konstitution und Tumorart

In der Praxis kann TCVM helfen, Nebenwirkungen schulmedizinischer Therapien abzumildern, das Wohlbefinden zu steigern und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.

Warten Sie nicht, bis ein Knoten groß oder störend wird. Frühzeitige Abklärung gibt Sicherheit und oft die Chance, minimalinvasiv zu handeln. Die Kombination aus moderner Tiermedizin, Naturheilkunde und TCVM eröffnet dabei wertvolle Synergien.

Darmgesundheit - Fundament für Haut und Immunsystem

In der ganzheitlichen Tumorbegleitung spielt der Darm eine Schlüsselrolle.
Rund 70-80% des Immunsystems sitzen im Darm und gerade bei Hauterkrankungen oder -tumoren ist eine intakte Darmflora entscheidend, weil Haut und Darm eng über das Immunsystem und den Stoffwechsel miteinander verbunden sind.

Warum der Darm so wichtig ist:

  • Ein stabiles Mikrobiom hilft, entzündliches Prozesse zu regulieren und das Immunsystem zu balancieren.

  • Eine gesunde Darmschleimhaut verhindert, dass unerwünschte Stoffe, Toxine oder Allergene ins Blut gelangen (Leaky-Gut-Prävention)

  • Die Darmbakterien produzieren wichtige kurzkettige Fettsäuren, die das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken.

Therapeutische Ansätze für die Darmgesundheit:

  • Individuell angepasste BARF- oder Frischfutterrationen, die leicht verdaulich sind und die Darmflora unterstützen.

  • Pro- und Präbiotika, um das Mikrobiom zu stabilisieren.

  • Kräuter und pflanzliche Extrakte, die sowohl den Darm beruhigen als auch entzündungshemmend wirken (z. B. Ulmenrinde, Kamille, Eibischwurzel).

  • Gezielte Entgiftungs- und Ausleitungsstrategien, um den Stoffwechsel zu entlasten.

Eine nachhaltige Stabilisierung der Darmgesundheit entlastet nicht nur das Immunsystem, sondern stärkt auch die Hautbarriere und ist damit ein wichtiger Baustein in der Unterstützung bei Hauttumoren.

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Piribauer, K. (2019). Krebs bei Hund und Katze – Erkennen, verstehen, behandeln. Stuttgart: Sonntag Verlag.
Schulenburg, D. (2021). Onkologie beim Kleintier – Diagnostik und Therapie. Stuttgart: Enke Verlag.
Wagner, M. (2018). Ganzheitliche Krebstherapie beim Hund. München: Müller Rüschlikon.
Withrow, S. J., Vail, D. M., & Page, R. L. (2013). Withrow and MacEwen’s Small Animal Clinical Oncology (5. Aufl.). St. Louis: Elsevier.
Glickman, L. T., & Knapp, D. W. (2010). Epidemiology of canine cancer. Veterinary Clinics of North America: Small Animal Practice, 40(6), 965–980.
Goldschmidt, M. H., & Hendrick, M. J. (2002). Tumors of the skin and soft tissues. In D. J. Meuten (Hrsg.), Tumors in Domestic Animals (4. Aufl., S. 45–118). Ames: Iowa State Press.
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