Warum Trockenfutter im Sommer besonders kritisch ist
Ein Aufruf zur Achtsamkeit bei Hitze, Wasserhaushalt und Verdauung

Wenn draußen wieder die Temperaturen steigen, stellen nicht nur wir uns auf Sommermodus um, auch unsere Fellnasen reagieren sensibel auf die Hitze. Während viele Hundehalter instinktiv Spaziergänge in die kühlen Morgen- und Abendstunden verlegen, bleibt ein wichtiger Punkt häufig unbedacht, „die Fütterung“! Und hier wird es besonders bei Trockenfutter kritisch.

Trockenfutter bei 30°C? Ein Problem, das kaum jemand beachtet.

Viele Hundehalter hinterfragen zwar längst die Inhaltsstoffe im Futter, aber nicht das Fütterungskonzept an sich. Dabei bringt Trockenfutter aus naturheilkundlicher Sicht besonders im Sommer gravierende Nachteile mit sich …

Wasserentzug statt Wasserversorgung
Trockenfutter enthält im Schnitt nur 7-10% Feuchtigkeit. Das bedeutet, dass der Hund den Flüssigkeitsanteil für die Verdauung komplett aus dem eigenen Körper bereitstellen muss, und das bei ohnehin erhöhtem Wasserbedarf durch Hecheln und Hitzeausgleich.

Die Folge „Dehydration auf zellulärer Ebene“, schleichend und oft unbemerkt. Besonders kritisch ist dies bei älteren Hunden, bei Herz- oder Nierenschwäche, bei Welpen und bei allen, die ohnehin wenig trinken.

Verdauung = Wärmebildung
D
ie Verdauung von Trockenfutter ist energieintensiv und führt zur sogenannten „postprandialen Thermogenese“, also zur Wärmebildung im Körper nach dem Fressen. Gerade bei Hitze ein zusätzlicher Stressfaktor, vor allem bei großen Hunden mit tiefen Brustkorb und Neigung zur Magendrehung.

Viele Hunde zeigen nach der Fütterung im Sommer vermehrt Unruhe, Hecheln oder sogar Appetitlosigkeit – völlig zurecht.

Fehlgährungen, Blähungen und Darmstress

Durch den geringen Feuchtigkeitsgehalt bleibt das Trockenfutter länger im Magen-Darm-Trakt liegen, quillt auf, gärt – vor allem bei warmen Temperaturen. Die Folgen können sein …

  • Blähungen

  • stinkender Kot

  • vermehrter Durst (aus Regulationsnot)

  • langfristig – eine geschwächte Darmflora

Besonders bei empfindlichen oder vorbelasteten Hunden ist das ein echtes Risiko.

Belastung für Nieren und Stoffwechsel
Im Sommer ist die Entgiftungsleistung des Körpers bereits auf Anschlag. Unseren Fellnasen fehlen Schweißdrüsen, also übernehmen Nieren, Haut und Darm die Hauptarbeit.

Trockenfutter mit hohen Gehalten an synthetischen Zusatzstoffen, oxidierten Fetten und minderwertigem Protein fördert die metabolische Belastung zusätzlich, anstatt zu entlasten.

Wer also einen Hund mit bereits belasteter Niere oder Leber hat, sollte hier besonders aufmerksam sein.

Hitze, Appetitlosigkeit und Futterverweigerung
Ein häufiger Sommerklassiker …

Der Hund „frisst schlecht“. Viele Halter versuchen es dann mit Tricks – Soße, Joghurt, Butter, Leckerli oder das TroFu. Dabei ist der Appetitverlust ein natürlicher Regulationsmechanismus des Körpers.

Und die Lösung liegt nicht in „mehr animieren“, sondern oft in einem besseren Futterangebot. Und zwar „frisch, feucht und leicht“.

Und ganz grundsätzlich …

Trockenfutter ist kein artgerechtes Ernährungskonzept – weder im Sommer noch im Winter!

Die Sommerproblematik legt nur offen, was ganzjährig gilt …

  • Trockenfutter ist verarbeitet, nährstoffverarmt, feuchtigkeitsarm

  • Es enthält oft unnatürliche Bindemittel, synthetische Zusätze und hitzebeeinträchtigte Vitamine

  • Und es entspricht in keiner Weise dem Verdauungssystem eines Karnivoren.

Was für den Menschen Fast Food ist, ist für den Hund Trockenfutter

„praktisch – aber langfristig problematisch.

Alles, wirklich alles – ist besser als Trockenfutter!

Ob BARF, selbstgekochtes Futter oder gutes Nassfutter - jede Alternative bringt dem Hund mehr Nährstoffverfügbarkeit, mehr Feuchtigkeit und mehr Lebensqualität.

Mein Fazit „Trockenfutter ist kein Sommerproblem sondern ein Fütterungsproblem.

Was im Winter kaschiert wird, zeigt sich im Sommer deutlich,

Trockenfutter kann dehydrieren, belasten und aus dem Gleichgewicht bringen. Für gesunde Ernährung brauch es mehr als „praktisch und haltbar.

Mach den Napf zu einem Ort der Gesundheit und nicht zur Belastungsprobe.

Trockenfutter im Sommer