Orale Toleranz
Die Orale Toleranz spielt eine entscheidende Rolle bei Futtermittelunverträglichkeiten.
Das Immunsystem eines Welpen muss lernen, zwischen gesunden und gefährlichen Nahrungsmitteln
zu unterscheiden. Dieser Prozess kann einige Tage in Anspruch nehmen. Daher ist es wichtig, dass
Welpen während der Entwöhnung nicht mehrere neue Nährstoffe gleichzeitig erhalten. Wenn sie mit einer
Vielzahl von Nährstoffen gefüttert werden, wie es bei vielen Fertigfutterprodukten der Fall ist, kann es sein,
dass keine orale Toleranz für bestimmte Nährstoffe entwickelt wird. Je mehr verschiedene neue Nährstoffe
gleichzeitig in den Verdauungstrakt gelangen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass eine Toleranz
gegenüber allen erreicht wird. Dies kann zur Entstehung von Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten führen.
Zudem werden Welpen häufig zu früh entwöhnt, bevor sie in der Lage sind, orale Toleranz zu entwickeln.
Auch die Verdaulichkeit der Nahrung ist wichtig, da Allergien oft auf Getreide oder Gluten entstehen, die
schlechter verdaulich sind. Zu viele unverdaute Nahrungsbestandteile können die Entwicklung der oralen
Toleranz ebenfalls stören.
Die Allergien der Mutterhündin spielen ebenfalls eine Rolle, da die Antikörper über die Muttermilch
an die Welpen weitergegeben werden. Dies kann verhindern, dass sie eine orale Toleranz gegenüber
bestimmten Futtermitteln aufbauen. Zudem können zu frühe Impfungen die orale Toleranz negativ beeinflussen,
da sie oft Fremdeiweiße enthalten, gegen die der Organismus Antikörper bildet.
Daher ist es wichtig, den Hund von Anfang an artgerecht und natürlich zu ernähren.
Was tun bei Futtermittelunverträglichkeiten?
Wenn ein Hund bereits unter Allergien oder Unverträglichkeiten leidet, kann eine Ausschlussdiät helfen,
die problematischen Futtermittel zu identifizieren. Wenn diese für eine Zeit lang weggelassen werden,
kann eventuell bei späterer Fütterung eine orale Toleranz erreicht werden.